Jahrestreffen der deutschen EPP-Gruppe in Ostdeutschland
Ende September hatte die deutsche EPP-Gruppe alle Mitglieder zu ihrem jährlichen Treffen und der Mitgliederversammlung eingeladen, zu der Günther Riedl als Vorsitzender mehr als 50 Teilnehmer begrüßen konnte. Nach der Veranstaltung im letzten Jahr in Bayern waren nun Sachsen-Anhalt und Sachsen in den neuen Bundesländern das Ziel.
Am ersten Tag besichtigten die Teilnehmer den Betrieb vom Vorstandsmitglied der deutschen EPP-Gruppe, Leon van Dijck, in Coswig-Düben. Leon van Dijck, der gebürtig aus den Niederlanden stammt, stellte den EPP-Mitgliedern die Entwicklung seines Sauen-Vermehrungs-Betriebs in den vergangenen Jahren vor und erläuterte die aktuelle Situation. Dabei ging er auch auf die vielfältigen Herausforderungen für die Schweinebetriebe und insbesondere für die Sauenbetriebe in Deutschland durch immer neue gesetzliche Vorgaben und Auflagen ein. Es erfordert einen großen zeitlichen Aufwand, sehr hohe Kosten und lange Verfahrensdauern, um diese Vorgaben überhaupt erfüllen zu können.
Anschließend erläuterte Peter Heinrichs aktuelle Entwicklungen im Bereich der Schweinezucht aus Sicht von Hendrix Genetics. Der Bereich Hendrix Genetics Swine umfasst dabei die Unternehmensteile Hypor und Danish Genetics.
Beim gemeinsamen Abendessen wurden die Eindrücke des Tages dann weiter diskutiert, aber auch zahlreiche andere aktuelle Fragen zur Schweinehaltung in Deutschland und Europa, wie zum Beispiel die Umsetzung der neuen Anforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in den Sauenbetrieben, höhere Haltungsstufen in der Schweinehaltung und deren Finanzierung, die neuen Anforderungen der TA-Luft, die ASP-Situation und deren Auswirkungen auf die Betriebe und die Vermarktung, immer neue Umweltauflagen, …
Abgerundet wurde das Programm am zweiten Tag mit einer Besichtigung des Unternehmens Reploid in der Nähe von Leipzig, das im Bereich der Zucht und der Reproduktion der Schwarzen Soldatenfliege tätig ist. Als Futter für die Larven werden Neben- und Reststoffe eingesetzt. Während der zweiwöchigen Mast wandeln die Insekten bzw. Maden diese Reststoffe in Proteine um und werden danach getrocknet. Die getrockneten Larven werden entfettet und dann als Proteinmehl bzw. Insektenfett vermarktet.
Gemeinsam Wege aus der Krise finden
Im Mai 2023 werden sich die EPP-Mitglieder auf ins spanische Sevilla machen, um sich über die Rahmenbedingungen und Aussichten der dortigen Schweinehaltung zu informieren. Spanien ist aktuell der größte Schweinefleischproduzent Europas und wird diese Position in den kommenden Monaten weiter ausbauen. Es ist für den Club der EPP also höchste Zeit, sich nach 2004 ein weiteres Mal direkt vor Ort und aus erster Hand zu informieren.
War man damals in der Schweinehochburg Katalonien unterwegs, so haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im kommenden Jahr die Möglichkeit, sich in Andalusien über die dortigen Bedingungen auszutauschen. Ein Highlight wird sicher die Besichtigung der Iberico-Schweinehaltungen in der Region sein.
EPP-Präsident Gert van Beek und EPP-Manager Sven Häuser waren Anfang September vor Ort, um sich die möglichen Standorte anzusehen und mit den Partnern vor Ort auszutauschen. Ziel wird es auch sein, interessierte spanische und portugiesische Produzenten nach Sevilla einzuladen, um in den Erfahrungsaustausch mit den Berufskollegen aus anderen Ländern zu treten. „Learn from each other“ ist einer der Leitsätze, die den Club und dessen Mitglieder seit nunmehr über 30 Jahren auszeichnen. Gerade in Krisenzeiten ist dies wichtiger denn je.
Regionalschlachthof in Hessen
Dies gilt auch auf nationaler Ebene. Mitte September kamen mehr als 50 Mitglieder der deutschen EPP-Gruppe in Nordhessen zusammen, um sich von den regionalen Besonderheiten der dortigen Schweineproduktion zu überzeugen. Neben den überaus interessanten Betrieben der Familie Hofmeier in Hofgeismar und Kornmann in Romrod hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einen neu errichteten Regionalschlachthof zu besichtigen.
Alle drei Betriebe haben gemeinsam, dass sie in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Investitionen in die Zukunft getätigt haben.
Der Tierwohlstall des Betriebs Hofmeier, der nach Haltungsform 3 geplant und gebaut wurde, verfügt über ein automatisiertes Stroheinstreusystem, das regelmäßig frische Einstreu zu den Schweinen bringt.
Der Sauenbetrieb Kornmann hat hingegen in einen neuen Abferkelstall mit Bewegungsbuchten investiert, in dem die Teilautomatisierung im Bereich der Stallreinigung eine wichtige Rolle spielt.
Metzgerschlachtungen im Lohn
Der Regionalschlachthof Helwig wurde vor kurzem in Schwalmstadt „auf die grüne Wiese“ gebaut und schlachtet nach höchstem EU-Standard 5.000 Schweine pro Woche. Die Schweine stammen alle aus der Region Nordhessen und gehen zu einem großen Teil in regionale Tierwohlprogramme des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Auch die als nordhessische Spezialität bekannte „Ahle Wurst“ wird dort erzeugt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass der Schlachthof auch Metzgerschlachtungen im Lohn anbietet. Schweinehalter können ihre schlachtreifen Hausschweine zur Schlachtung anmelden, anliefern und kurze Zeit später die grob zerlegten Teilstücke für die weitere Verarbeitung zu Hause wieder mitnehmen. „Das haben wir schon immer gemacht und werden dies auch weiterhin im neuen Schlachthof anbieten“, so der Geschäftsführer Claus Helwig.
Günther Riedl neuer Vorsitzender der Deutschen EPP-Gruppe
Es sind aktuell schwierige Zeiten für Schweinehalter. Dies gilt nicht nur für Betriebe hierzulande, auch die Berufskollegen aus den Nachbarländern haben mit ungünstigen Rahmenbedingungen und hohem Kostendruck zu kämpfen. Corona und ASP haben dazu geführt, dass bekannte Marktmechanismen nicht mehr greifen und neue Absatzwege gefunden werden müssen, um Schweinefleischprodukte zu vermarkten.
Dass man auch auf züchterischer Ebene an Alternativen arbeitet, zeigte der Gastgeber Topigs-SNW anhand einer Präsentation ihrer neuen Eberlinie, die eine andere Fleischqualität verspricht und mehr auf Natürlichkeit und Robustheit ausgerichtet ist.
Jürgen Winkelmann bedankte sich daher zu Beginn der Mitgliederversammlung der deutschen Gruppe im Verband der European Pig Producer (EPP) bei Ludger Overhues, Eduard Eissing und Stephanie Nuphaus für die Gastfreundschaft und die Informationen aus dem Zuchtunternehmen Topigs-SNW in Senden.
Weiter ging der scheidende Vorsitzende Jürgen Winkelmann in seinem Bericht auf die desaströse Lage vieler Betriebe in Deutschland ein. Auch in seinem eigenen Sauenstall wurden Veränderungen umgesetzt, die vor zwei Jahren noch nicht zur Diskussion standen. Er wünschte allen Berufskollegen national und international eine baldige Besserung der aktuellen Situation. Anschließend wurde Günther Riedl, Schweinehalter aus der Nähe von Landshut und langjähriges DLG-Mitglied, einstimmig zum neuen Vorsitzenden der Deutschen EPP-Gruppe gewählt.
Für ein Netzwerk wie die European Pig Producers, das vom direkten und persönlichen Austausch lebt, war 2020 ein schwieriges Jahr. Wie EPP-Manager Sven Häuser berichtete, konnten keine Veranstaltungen oder Treffen vor Ort abgehalten werden. Auch in den nationalen Gruppen fanden nur digitale Aktivitäten statt. Vor allem Betriebe in Großbritannien, Deutschland und Belgien kämpfen – aus unterschiedlichen Gründen – ums Überleben. Von daher hofft man, dass man sich im Netzwerk 2022 in den Niederlanden wieder über Betriebsstrategien und Entwicklungsmöglichkeiten austauschen kann.
Deutsche EPP-Gruppe unterwegs im Emsland
Die deutsche EPP-Gruppe hatte Ende Oktober zu ihrer Mitgliederversammlung mit Rahmenprogramm eingeladen. Nachdem die Schweinehalter im Jahr zuvor in Baden-Württemberg zu Gast waren, wurde nun das Emsland (Niedersachsen) als Ziel ausgewählt.
Am ersten Tag stand für die rund 50 EPP-Mitglieder die Unternehmensgruppe Rothkötter auf dem Programm. Nach einer Vorstellung des Unternehmens mit den verschiedenen Geschäftsbereichen und Standorten wurde der Hähnchenschlachtbetrieb in Haren sowie das dortige Futtermittelwerk, in dem ausschließlich Geflügelfutter hergestellt wird, besichtigt.
Für die Schweinehalter waren dabei insbesondere die Unterschiede zur eigenen Branche interessant, wie zum Beispiel die vertikale Integration der Hähnchenbranche von der Brüterei über die Hähnchenmastbetriebe bis zur Schlachterei und der Vermarktung des Fleisches an die verschiedenen Käufer. Aber auch die zunehmenden Anforderungen des Tierwohls sowie die immer höheren Forderungen der Fleischeinkäufer nach zusätzlichen Kriterien, wie zum Beispiel nach GVO-freien Futtermitteln, fanden große Beachtung.
Beim gemeinsamen Abendessen wurde dann intensiv über die Besonderheiten der Hähnchenbranche im Vergleich zur Schweinebranche diskutiert, aber auch über die aktuellen Fragen der Schweinehaltung, wie zum Beispiel Tierwohl, Afrikanische Schweinepest, Ferkelkastration, Umweltauflagen, …
Abgerundet wurde das Programm am zweiten Tag mit einer Besichtigung der Meyer-Werft in Papenburg, wo der Bau neuer Kreuzfahrtschiffe direkt verfolgt werden konnte. Dabei waren vor allem die Besonderheiten des Schiffbaus mit fertigen einzelnen Modulen und die Größe der Schiffe beeindruckend.
Jahrestreffen der deutschen EPP-Gruppe in Baden-Württemberg im Oktober 2017
Am 12. und 13. Oktober 2017 hatte die deutsche EPP-Gruppe wieder zu ihrem jährlichen Treffen eingeladen. Ziel der knapp 50 EPP-Mitglieder war diesmal die Schweineregion im Süden von Deutschland in Baden-Württemberg.
Im Rahmen der Veranstaltung trafen sich die Teilnehmer am ersten Tag auf dem Betrieb der „Agrar & Energie Bosch“ in Tannhausen. Dort gaben die beiden EPP-Mitglieder Judith und Malte Krauß einen interessanten Einblick in ihren Familienbetrieb mit den Bereichen Sauenhaltung, Jungsauenaufzucht, Jungsauenvertrieb, Ackerbau und Biogas.
Zum Einstieg in den Abend gab Klemens Schulz, Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit im Bundesverband Rind und Schwein, einen Impuls zum Thema „Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für Schweinefleisch in Deutschland“. Beim anschließenden Abendessen wurden dann diese Punkte und andere fachliche Themen weiter diskutiert.
Am zweiten Tag ging es dann zum Schlachtbetrieb des Unternehmens Spanferkel-Beck in Neu-Kupfer. Dort führte der Betriebsinhaber Horst Beck jun. die EPP-Mitglieder durch die Schlachtung und Zerlegung von Spanferkeln. Dabei gaben er und seine Mitarbeiter einen interessanten Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens. Die EPP-Mitglieder waren beeindruckt von den zahlreichen verschiedenen Produkten, die dort aus Spanferkeln hergestellt werden und weltweit exportiert werden.
Wahlen zum Vorstand der European Pig Producers German branch e.V.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der „European Pig Producers – German Branch e.V.“ am 12.10.2017 in Tannhausen standen auch Wahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung.
Chairperson:
Günther Riedl
D - Unterahrein
guentherriedl@web.de
Secretary
Ulrich Pohlschneider
ISN e.V.
Kirchplatz 2
49401 Damme
tel.: ++49 5491 / 966513
pohlschneider@schweine.net











